Umbau Kontrabass zum Violone

Es kam einmal ein alter deutscher Sperrholzbass mit gebrochenem Hals in meine Werkstatt. Das Griffbrett war gleich mit durchgebrochen, die Decken- und Bodenränder hatten auch etwas gelitten, aber dennoch eigentlich ein schönes Instrument. Nur wollte der ehemalige Besitzer in die Reparatur mit Halsanschäfter und neuem Griffbrett nicht mehr investieren. Irgendwie gefiel mir der lädierte Kamerad und so hab ich ihn in Zahlung genommen.

 

Es folgten lange Jahre im hintersten Regal, bis eine Kundin hereinkam und sagte, sie suche einen Kontrabass, den man zum Violone umbauen könne. Dafür ist sowieso ein neuer Hals und ein neues Griffbrett nötig, ihr gefiel der alte Unglücksrabe und so haben wir ihm zu einem neuen Leben verholfen.

Ein neuer, breiterer Hals wurde angefertigt und angeschäftet, ein entsprechendes Griffbrett aus einem schönen alten Stück Ahorn erstellt, das ganze mit einer dreiadrigen Einlage dezent verziert und aus dem gleichen Stück Ahorn ein passender Saitenhalter hergestellt.

Die alten Wirbellöcher wurden ausgebuchst um Platz für die sechs Patentwirbel aus Ebenholz zu schaffen.

Nachdem der Hals aufgepasst und geleimt war und anschließend der Griff geschnitten werden konnte wurden die lädierten Ränder ausgebessert und die nötigen Lackretuschen vorgenommen. Nachdem das Instrument fertig poliert war fehlte noch das Setup.

Es wurde ein Stimmstock und ein Steg für das Instrument angefertigt, die passenden Saiten bestellt und dann konnten die ersten Töne gespielt werden.

Und siehe da, der alte Sperrholzbass fühlt sich sichtlich wohl in seiner neuen barocken Klangheimat.

Ein schönes Projekt.